Das Oratorium des hl. Philipp Neri ist eine Gemeinschaft von Priestern und Laien in der römisch-katholischen Kirche. Sie geht zurück auf den hl. Philipp Neri, der im 16. Jahrhundert in Rom lebte.
Mitten in einer Zeit politischer und kirchlicher Wirren kam Philipp Neri als junger Mann nach Rom. Er schloss sich schnell mit anderen zusammen, um für die vielen Kranken der Stadt zu sorgen. Abends traf sich die Gruppe, um zu beten, zu musizieren und in der Bibel zu lesen. Die Heilige Schrift soll jeder lesen als ein Buch, das ihn direkt und ganz persönlich anspricht – eine damals unerhörte Einstellung, die immer mehr Menschen anzog. Die Gruppe wuchs, und schließlich wurde sie 1575 bei der Kirche Santa Maria in Vallicella als Gemeinschaft des Oratoriums nach den Regeln des Kirchenrechts errichtet.
Heute gibt es weltweit 85 Hausgemeinschaften, so genannte „Kongregationen“ des Oratoriums, meist inmitten einer Pfarrgemeinde – 9 davon in Deutschland.
Sieben Häuser in Deutschland sowie die Kongregation von Vilnius (Litauen) haben sich mit anderen Gruppen und Personen, die aus der Spiritualität des hl. Philipp Neri leben, zur „Deutschen Föderation“ verbunden.